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Besuch der KZ-Gedenkstätte Schlieben Berga

„Es war schwer, das zu begreifen“ – Unser Besuch der KZ-Gedenkstätte Schlieben Berga

Ein Bericht von Josi und Anna (Klasse 7a+b)


Am 28. April 2025 war unsere Klasse 7b an der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Berga/Elster. Zwei Tage später, am 30. April, besuchte auch die Klasse 7a diesen Ort. Dort wurde uns sehr eindrücklich erklärt, was im Außenlager des KZ Buchenwald passiert ist.


Wir haben viel über das Leben der Häftlinge erfahren. Zum Beispiel, dass sie nur ein einziges, sehr dünnes Kleidungsstück trugen – egal ob Sommer oder Winter. Nur wenn es wirklich gar nicht mehr brauchbar war, durften sie ein anderes bekommen. Außerdem bekamen sie keine richtigen Namen mehr, sondern wurden nur noch mit Nummern bezeichnet. Sie hatten keine Rechte, durften nichts sagen – und die Aufseher durften mit ihnen machen, was sie wollten.


Es war schwer vorzustellen, wie schrecklich ihr Alltag gewesen sein muss. Manche Häftlinge waren noch sehr jung, aber Kinder wurden in Berga selbst keine inhaftiert. Trotzdem war das, was dort passierte, für jeden Menschen grausam.


Insgesamt waren rund 2.500 Häftlinge in Berga. Viele von ihnen starben dort – zum Beispiel, weil sie mit gefährlichen Chemikalien arbeiten mussten und keine Schutzkleidung bekamen. Die Haut wurde davon so verletzt, dass sie sich regelrecht zersetzte. Medizinische Hilfe gab es kaum. Die Häftlinge waren völlig auf sich gestellt. Wenn jemand starb, wurde er einfach ersetzt – als wäre er nur eine Nummer.


Sehr schockierend war auch die Geschichte von der Explosion in der Gießerei am 12. Oktober 1944. Dabei kamen 96 Menschen ums Leben. Die Explosion war so stark, dass man sie noch in weiter entfernten Dörfern hören konnte. Und trotzdem mussten die überlebenden Häftlinge am nächsten Morgen mit dem Wiederaufbau beginnen – innerhalb von nur drei Tagen.


Die Arbeit im Lager war extrem hart: 12 Stunden Schicht, jeden Tag, ohne Erholung. Wer nicht genug schaffte, bekam weniger zu essen oder wurde sogar geschlagen.


Einige Menschen überlebten das alles trotzdem – zum Beispiel Feivke Schwarz (Peter Schwarz) wohnhaft bis 1987 in Schlieben, Giselle Probst oder Abraham Paszterneike. Manche von ihnen änderten später ihren Namen aus Angst, dass ihnen noch einmal etwas passieren könnte. Einige kehrten zu ihren Familien zurück – viele aber auch nicht.


Nach dem Krieg sollte das Lager erst abgerissen werden. Zum Glück wurde es aber erhalten – als Gedenkstätte, damit Menschen wie wir auch heute noch lernen können, was damals passiert ist.


Was uns besonders hängen geblieben ist: Auch heute kann man auf dem Gelände noch Überreste von Munition oder Panzerfäusten finden. Uns wurde klar gesagt: Wenn man so etwas sieht, darf man es auf keinen Fall anfassen! Die Explosionsgefahr ist viel zu hoch – man soll sofort Erwachsene oder Fachleute informieren.


Für uns war der Besuch sehr bewegend. Man kann sich vieles im Geschichtsunterricht anhören oder lesen – aber an dem Ort zu stehen, wo das alles passiert ist, war ganz anders. Es hat uns nachdenklich gemacht. Wir hoffen, dass wir durch diesen Besuch nie vergessen, was Menschen anderen Menschen antun können – und wie wichtig es ist, dass sich so etwas niemals wiederholt.


 
 
 

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